STEP – Project on European Theatre Systems

Leitung: Prof. Dr. Andreas Kotte, Dr. Beate Schappach


Das internationale Forschungsvorhaben „Project on European Theatre Systems“ (STEP) geht auf eine Initiative von Prof. Dr. Hans van Maanen (Groningen) und Prof. Dr. Andreas Kotte (Bern) zurück. Gezielt wird der Vergleich der Theatersysteme kleinerer europäischer Länder angestrebt, weil Untersuchungen zu den grossen „Theaternationen“ (F, I, D, GB) bisher die gesamte Forschung zum Theaterwesen dominieren. Erkenntnisse zum Theater kleinerer Staaten werden oft aus Studien zu jenen kulturell massgebenden Ländern nur abgeleitet, wie das Projekt „Theatre Worlds in Motion“ (in Buchform Amsterdam 1998) erwies, an dem beide Initianten beteiligt waren. Am jetzigen Forschungsprogramm nehmen sieben europäische Länder teil.

Die Mitarbeitenden treffen sich jährlich zu einem Symposium in einem der beteiligten Länder (Groningen 2005, Bern 2006, Debrecen 2007, Groningen und Tartu 2008, Lissabon 2009, Groningen und München 2010, Aarhus 2011, Budapest 2012, Bern 2013, Tartu 2014, Berlin und Maribor 2015, Manchester 2016, Tartu 2017, Leeuwarden 2018, Ljubljana 2019). Das Hauptgewicht dieser Treffen liegt beim wissenschaftlichen Austausch innerhalb der ganzen Gruppe. Doch daneben ergibt sich die Möglichkeit  zur bilateralen Kommunikation und zur Netzbildung zwischen jungen Forscherinnen und Forschern.

Die Ergebnisform sind Bücher (auch veröffentlichte Dissertationen) in allen beteiligten Ländern, die aber – und dies erbringt den wesentlichen Erkenntniswert – Bezug nehmen auf die Studien der anderen Länder, aufzeigen, wie das spezielle Problem dort (besser oder schlechter) gelöst wird.

Im Juli 2009 ist eine erste gesamthaft vergleichende Publikation der Gruppe mit dem Titel Global Changes - Local Stages. How Theatre Functions in Smaller European Countries erschienen:
"Global Changes - Local Stages investigates the relationships between what happened the last twenty years on the ‘world stage’ and how theatre life developed on the local level. The subject has been approached from three different angles, each covered by one part of the book: “The Effects of Social Changes on Theatre Fields”, “Values in Theatre Politics” and “Localization of Theatrical Values”. The group of authors tries to find the links between these three areas. The book profits from the fact that the authors come from two sides of the former ‘Wall’. Twenty years after its fall, the transitional processes in countries of the former ‘Eastern Bloc’ can be compared, not only mutually, but also with the changes in the Western part of Europe. With its 537 pages Global Changes - Local Stages is the most extensive research of the possible relationships between cultural change, theatre politics and theatre life in smaller European countries."

2015 erschien ein zweiter vergleichender Band.

Beteiligte Institutionen und Personen und ihre Forschungsgebiete innerhalb des Theaterwesens des jeweiligen Landes:

Universität Groningen (Niederlande)

  •     Prof. Dr. Hans van Maanen: Produktionsbedingungen, Distributionskanäle und künstlerisches Resultat.
  •     Dr. Quirijn van den Hoogen: Kommunalpolitik und ästhetisches Ergebnis
  •     Dr. Marline Lisette Wilders: Theaterarchitektur als Kriterium für das ästhetisch-soziale Kunsterlebnis
  •     Dr. Antine Zijlstra: Amateurtheater

The Samuel Beckett Centre, Trinity College, Dublin (Irland)

  •     Prof. Dr. Steve E. Wilmer: National Theatres of Europe
  •     Dr. Josh Edelman: Program for a Sociology of Theatre

Aarhus University (Dänemark)

  •     Louise Ejgod Hansen: Arbeitsbedingungen in Freien Gruppen und deren gesellschaftliche Position

University of Tartu (Estland)

  •     Prof. Dr. Anneli Saro: Repertoiretheater und Freie Gruppen – Finanzieller Input und künstlerischer Output
  •     Dr. Kristel Pappel: Rolle der Stadttheater in der Entwicklung des Theatersystems Estlands
  •     Ott Karulin: Institutionalisiertes Theater in Estland

Universität Debrecen (Ungarn)

  •     Dr. Magdolna Balkàny: Ungarisches Theater im Überblick
  •     Zsófia Lelkes: Tanztheater in Ungarn
  •     Dr. Attila Szabó: Form und Sprache im Theatersystem Ungarns

Universität Ljubljana (Slowenien)

  •     Dr. Maja Sorli: Slowenisches Theater

Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern (Schweiz)

  •     Prof. Dr. Andreas Kotte und Dr. Beate Schappach: Das Theater der Schweiz – Strukturen, Funktionen, Beziehungen

Kontaktperson: Prof. Dr. Andreas Kotte

2018 begann STEP ein grosses Projekt zum Amateurtheater.